Introvision
Introvision ist eine Methode der mentalen und emotionalen Selbstregulation. Sie zielt darauf ab, Stress nachhaltig aufzulösen, so dass er gar nicht erst entsteht. Die Methode basiert auf den Erkenntnissen einer Langzeitstudie, die unter der Leitung von Prof. Dr. Angelika Wagner an der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Mit Introvision lassen sich in sehr kurzer Zeit dauerhafte Veränderungen erzielen, die Ihnen Ihre Handlungsfähigkeit zurückgeben, Ihnen neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen und Sie von innerem Dauerstress befreien.
Wie wirkt Introvision Coaching?
Als Stress bezeichnet man physische und emotionale Reaktion des Körpers auf Situationen, die als belastend, herausfordernd oder bedrohlich empfunden werden. Stress äußert sich z.B. durch erhöhten Herzschlag, Anspannung der Muskeln oder auch durch Gefühle von Angst oder innerer Unruhe.
Stress ist ein unbewusster Prozess, der im limbischen System verankert ist. Das limbische System gehört zu den frühzeitlich entwickelten Bereichen unseres Gehirns. Es steuert die Funktionen von Lernen, Gedächtnis und Emotionen und reguliert die Nahrungsaufnahme und Verdauung. Die Amygdala ist Teil des limbischen Systems. Sie ist maßgeblich daran beteiligt, emotionale Reize zu erkennen und entsprechende Reaktionen auszulösen. Insbesondere bei der Entstehung von Angst und Furcht spielt die Amygdala eine wichtige Rolle.
Erleben wir eine Situation als bedrohlich oder herausfordernd, so wird das Alarm-System des limbischen Systems aktiviert. Die Amygdala schüttet die Hormone Adrenalin und Kortisol aus, welche unsere Kräfte mobilisieren, damit wir schnell und mit Höchstleistung auf die Gefahrensituation reagieren können. Damit verbunden sind körperliche Reaktionen wie Aufregung, Anspannung, Herzklopfen und Fluchtbereitschaft. Das limbische System reagiert dabei um ein Vielfaches schneller als unser Bewusstsein.
In Gefahrensituationen, bei denen es um unser physisches Überleben geht, ist dieses Alarm-System unverzichtbar, damit wir blitzschnell angemessen reagieren können. Unser Gehirn unterscheidet jedoch nicht zwischen lebensbedrohlichen, physischen Gefahren und Situationen, die wir aus psychologischen Gründen als bedrohlich empfinden. Steht uns z.B. eine Prüfung oder eine wichtige Präsentation bevor, so triggert die Angst vor Versagen, Beschämung oder Demütigung das limbische System auf dieselbe Weise wie bei physischen Gefahren: Das Alarm-System wird ausgelöst, und es kommt zur Ausschüttung von Adrenalin und Kortisol mit allen bekannten Begleiterscheinungen. Die Fokussierung auf die vermeintliche Bedrohung (z.B. „Ich darf auf gar keinen Fall versagen“) schränkt jedoch unser Denkvermögen und unseren Handlungsspielraum ein. Während wir unsere Energie darauf verwenden, die vermeintliche Gefahr („Ich darf auf gar keinen Fall versagen“) zu verhindern, fehlen uns die Ressourcen, um uns auf die eigentlich anstehende Aufgabe (Vorbereitung auf die Prüfung bzw. Präsentation) zu konzentrieren. Dabei hilft es auch nicht, wenn man versucht, sich durch Atemübungen oder positives Denken zu beruhigen. Noch bevor wir bewusst wahrnehmen, dass wir die Situation als bedrohlich empfinden, hat das limbische System den Alarm schon längst ausgelöst, und der Stress ist da.
Mit Introvision den Alarm ins Leere laufen lassen
Weil das Alarm-System sehr viel schneller auf die Bedrohung reagiert als das bewusste Denken, lässt sich allein auf der kognitiven Ebene gegen den Alarm nichts ausrichten. Ganz im Gegenteil: Indem wir auf den Alarm reagieren – sei es durch Ablenkung, Atemübung oder Vermeidung der bedrohlichen Situation –, lernt das limbische System, dass es durchaus sinnvoll ist, den Alarm zu aktivieren, weil ja dadurch eine Aktion ausgelöst wird. Der Alarm verfestigt sich.
Bei der Introvision geht es darum, den Alarm ins Leere laufen zu lassen. Indem wir den Alarm und all seine inneren Reaktionen beobachten, ohne darauf zu reagieren, signalisieren wir dem limbischen System, dass es sinnlos ist, den Alarm auszulösen. Wenn das limbische System über eine gewisse Zeit die Erfahrung macht, dass der Alarm zu keiner Reaktion führt, dann wird es zukünftig den Alarm nicht mehr auslösen.
Um einen Alarm ins Leere laufen zu lassen und ihn damit nachhaltig auszulöschen, ist es also wichtig, dass wir nicht auf den Alarm reagieren. Dies kann uns gelingen, indem wir eine nicht-wertende achtsame Haltung einnehmen. In dieser Haltung setzen wir uns dem Alarm aus und nehmen alles wahr, was dieser Alarm in uns auslöst. Wir registrieren unsere Gedanken, Gefühle und körperlichen Reaktionen, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen.
Wie läuft Introvision Coaching ab?
Introvision ist eine Methode, die auf meditativen Achtsamkeitstechniken beruht. Im Introvision Coaching beginnen wir deshalb zunächst mit ein paar Übungen zur nicht-wertenden Achtsamkeit. Anschließend finden wir in einem Gespräch gemeinsam heraus, was genau bei Ihnen den Stress auslöst. Danach beginnt die eigentliche Introvisions-Übung, in der ich Sie in der nicht-wertenden Achtsamkeit anleite, weitgestellt auf Körper, Gefühle und Gedanken. Während Sie in dieser weiten Wahrnehmung bleiben, konfrontiere ich Sie mit Ihrem alarm-auslösenden Satz. Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, in der weiten Wahrnehmung zu bleiben und zu beobachten, was der Satz an inneren Reaktionen bei Ihnen auslöst.
Für das Introvision Coaching ist lediglich eine Coaching-Sitzung erforderlich. Anschließend üben Sie anhand einer Audio-Aufnahme selbstständig solange weiter, bis der Alarm gelöscht ist.
